Wer das noch nicht wusste, lernte es beim Ausflug des Heimat- und Geschichtsvereins Quelle am 16. Oktober zur Probstei Clarholz. Der selbstbewusste Satz stammte von Gottfried Pavenstädt- Westhoff, Vorsitzender der »Freunde der Probstei Clarholz «, der uns durch die Gebäude führte. Und selbstbewusst kann er auch sein, sitzt er doch auf einem Meierhof, der schon um 1000 n. Chr. urkundlich erwähnt wurde, also älter ist als das 1133 gegründete Kloster Clarholz. Westhoff erzählte außerordentlich kenntnisreich und mit großer Liebe zum Detail von der Gründung des Prämonstratenserklosters Clarholz und dem im selben Jahr gegründeten Frauenkloster in Lette. Er ließ das Bild der in Ursprüngen romanischen, in der Hauptsache aber gotischen Pfarrkirche zu der Zeit entstehen, als die Chorherren noch durch einen Lettner von den einfachen Gläubigen getrennt waren. Aus dieser Zeit stammen auch die erst kürzlich wieder freigelegten sehr seltenen ursprünglichen Gewölbemalereien. Während das Frauenkloster in Lette bereits 1571 aufgelöst wurde, überstanden die adeligen Chorherren in Clarholz die Reformation unbeschadet und führten das Kloster im 17. Jahr hundert zu neuer Blüte. Aus dieser Zeit stammt das herrschaftliche Probsteigebäude, das auch nach der Säkularisation durch den Reichsdeputationshauptschluss 1803 von dem neuen Grundherrn, dem Grafen zu Rheda, weiterbenutzt wurde, wohingegen er den Kreuzgang und das Kapitelhaus abbrechen ließ. War die Besichtigung des Schulbauernhofs der heißeste Tag für den Heimat- und Geschichtsverein in diesem Jahr, so war Clarholz sicherlich der kälteste, also kein Gedanke daran, auch noch den sehenswerten Park zu besichtigen. Das wollten sich die Teilnehmer privat für den nächsten Sommer vornehmen, zumal Clarholz auch gut mit dem Fahrrad zu erreichen ist. Auszug aus dem Queller Blatt Dezember 2010 |