Es barg natürlich ein gewisses Risiko eine Wanderung zur Hünenburg auf den 3.November anzusetzen, darum verfolgten die Organisatoren auch jede Wettervoraussage schon Tage vorher. Als es am Vortag noch hieß: ab Mittag Regenrisiko 85% kamen zwar einige Sorgenfalten auf, aber die Hoffnung war, das würde das Sauerland betreffen – oder den Niederrhein. Aber am Wandertag ab zwölf Uhr setzte der Regen dann langsam ein und nahm stetig zu, da stand fest, die Meteorologen hatten sich nicht geirrt. Novemberwetter von seiner trüben Seite. Schnell aber waren die, die sich angemeldet hatten einig, dem Wetter zu trotzen, und die Veranstaltung in eine Asphaltwanderung umzufunktionieren. So kamen denn fünfzehn Unentwegte über die Hünenburgstraße zum Turm, wo sie von der Türmerin, Frau Harms, freudig erwartet wurden.
Die ersten Würstchen waren gegrillt und der Glühwein dampfte im Kessel. Gemütlich wurde es in der kleinen runden Turmstube, während der Regen an die Scheiben klopfte. Es gab Gelegenheit sich auszutauschen über die Zeit, als an dieser Stelle noch der Drei-Kaiser-Turm stand und das große Hotel-Restaurant. Besonders erfreulich, dass einige Besucher aus anderen Stadtteilen und auch anderen Städten gekommen waren, die sich für die Geschichte des Ortes interessierten. Die meisten Fragen konnten beantwortet werden. Nachdem für das leibliche Wohl gesorgt war und alle vom Glühwein, Kaffee, Cappuccino und Kakao genossen hatten, begann der Aufstieg. Zunächst bis in die Räume des kleinen Heimatmuseums des Heimat- und Geschichtsvereins.
Hier gab Hermann Lümkemann, Ortsheimatpfleger in Quelle, einen Überblick über die Ausstellung. Im ersten Raum ist die Geschichte der Hünenburg von der Fliehburg in frühester Zeit der Besiedlung bis über den Drei-Kaiser-Turm bis hin zu den modernen Sendetürmen der heutigen Zeit in Zeichnungen, Bildern und Steinen dokumentiert. Im Raum darüber wird die Queller Geschichte mit den alten Höfen und Kotten und der Rennplatz als Pferderennbahn, Sportplatz, Fluglandefeld und Verkehrsübungsplatz abgearbeitet. Auch hier gab es viele Fragen der Besucher, die zumeist zur Zufriedenheit beantwortet wurden.
Zum guten Schluss wagten alle die letzten Treppenstufen auf das Aussichtsrondell. Der Wind pfiff, aber der Regen hatte glücklicherweise nachgelassen. Trotzdem war jeder froh in eine warme Jacke gehüllt zu sein, während er versuchte die auf der Balustrade angekündigten Fernsichtorte ausfindig zu machen. Doch die Wolken hingen tief und erste Nebelschwaden verbargen fast den gesamten Norden.
Trotzdem waren sich, nach dem Abstieg, alle einig: es war ein gelungener Nachmittag mit interessanten Eindrücken. Natürlich werden wir die Veranstaltung wiederholen. Im Frühjahr, wenn wir das Museum nach der Winterpause wieder eröffnet haben. Hoffentlich kommt uns dann kein März- April- oder Mairegen in die Quere – oder vor die Augen.
Herzlichen Dank an allen Teilnehmer und vor allem an Frau Harms und ihren Lebensgefährten, die das Wetter nicht scheuten und uns in hervorragender Weise bewirtet haben. Das Museum wird nun am 12.November für dieses Jahr geschlossen. Freuen wir uns auf das Frühjahr, wenn es wieder heißt: Wanderung zur Hünenburg mit Besichtigung des höchsten Heimatmuseums in Bielefeld.
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