Warum in die Ferne schweifen? – Marienfeld Wer hat schon eine Führung durch das Kloster Marienfeld gemacht. Diese Frage stellte sich das Team des Heimatvereines für die Veranstaltungen des Jahres 2013. Man kennt man kennt Marienfeld, die Klosterpforte als Restaurant oder Hotel, man ist schon zig –mal vorbeigefahren auf dem Weg zu Bruno Kleine. Aber drin gewesen, so richtig mit Führung? Das sollte geändert werden. Zu Recht, wie sich ganz schnell herausstellte. So fanden sich denn am 26.Oktober an die vierzig Menschen zusammen um an einem frischen Herbsttag Marienfeld zu besuchen. Der Gebäudekomplex ist imposant und die Führung begann auch draußen. Man fährt durch das Tor und das Gebäude, das den Komplex Hotel Klosterpforte ausmacht. Rechter Hand befindet sich das Café in einem langgezogenen Haus das ebenfalls von den Pächtern der Klosterpforte genutzt wird. Im gegenüberliegenden linken etc. den Sitz. Das Viereck wird geschlossen von der Klosterkirchen und dem Abteigebäude in dessen Keller die Klosterstuben, das Restaurant untergebracht ist. Die Klosterkirche steht zur Besichtigung offen, hier ist auch einiges über die Geschichte des Klosters zu erfahren. Um 1134 datiert die erste schriftliche Nennung des Ortes in einer Urkunde die besagt, dass Bischof Weinher von Münster eine Kapelle Wadenhart dem Kloster Liesborn schenkte. Die Kapelle stand auf dem Platz, den jetzt die Kirche einnimmt. Im Jahre 1185 dann zog eine Gruppe von Mönchen mit Eggehardus, ihrem späteren Abt hierher und gründete das Kloster. Zu den Gründern zählten weiterhin: Widukind Vogt von Rheda, Widukinds Mutter, Bernhard II. zu Lippe, Wittekind von Waldeck und Schwalenberg, Hermann I.von Schwalenberg, Volkwin von Schwalenberg, Heinrich I. von Waldeck, Ludger von Waldenburg. Diese Liste liest sich wie eine Aufstellung der ärgsten Feinde der Grafen von Ravensberg. Tatsächlich achtete der Bischof von Münster argwöhnisch darauf, dass in dieser „hintersten Ecke“ seines Machtbereiches schön alles von ihm genehmen Männern und Frauen gesichert wurde. Nach dem Tod des Fürstbischofs Hermann II von Katzenelnbogen wurde die Kirche im Jahre 1222 geweiht. Vom 12. bis zum 15. Jahrhundert erlebte das Kloster den Höhepunkt seiner geistigen Blüte. Im Laufe der Jahrhunderte lebten und arbeiteten 48 Äbte in Marienfeld. Besonders sehenswert in der Klosterkirche ist der Marienfelder Altar, bestehend aus 16 Gemäldetafeln, der barocke Hochaltar, die Kanzel und die Orgel aus dem Jahre 1751 die aufwändig restauriert wurde. Im erhaltenen Teil des sehr schönen, sakralen Kreuzganges finden heute sehr häufig Gottesdienste statt. Im Zuge der Säkularisierung wurde das Kloster am 29.03.1803 aufgehoben und in weltlichen Besitz übergeführt. Es blieb aber bis heute ein Kleinod das seit 2004 auch wieder Mönche beherbergt. Nach über 200 Jahren wird so die geistliche Tradition weitergeführt, die zuvor 618 Jahre Bestand hatte. Nach dieser interessanten Besichtigung stärkten sich die Teilnehmer bei einem guten Kaffee und Kuchen im Klostercafé. Es lohnt sich das Nahe nicht zu vergessen. |
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