Am 26.04.2014 besichtigte der Heimat- und Geschichtsverein das Radio- und Telefon- Museum in Rheda-Wiedenbrück. Doch zunächst ging es zur Pfarrkirche St. Vitus in St. Vit. Frau Linnenbrink führte uns durch die 1736 erbaute Barockkirche, die in ihrer Art im ostwestfälischen Raum einzigartig ist. Damals als chorlose Saalkirche erbaut, hingen die Kirchenglocken noch an einem Holzgerüst unter einer dreistöckigen Linde, die einst vor der Kirche stand. Erst 1912 wurden Turm und Chorraum an das Kirchenschiff angebaut. Sehenswert ist der von den Brüdern Licht geschnitzte Hochaltar von 1741, die Kanzel und die farbigen Fenster im Chorraum.

Anschließend fuhren wir zum nahegelegenen ehemaligen Verstärkeramt, welches 1938 im Zuge der Kriegsvorbereitungen in unterirdischen Räumen gebaut wurde. Es diente der Signalanhebung, um die Verluste auf den Fernkabeln im Telefon- und Fernschreibnetz auszugleichen. Als Tarnung baute man ein Bauernhaus darauf und stellte sogar Kühe aus Pappe auf, um aus der Luft nicht aufzufallen. Das in Westfalen einmalige unveränderte Anwesen steht heute unter Denkmalschutz. In dem Fachwerkhaus befindet sich jetzt ein Bauerncafé und in den Bunkeranlagen das Radio- und Telefon-Museum. Die von einem Verein erschaffene Ausstellung ist einzigartig.
Vortrag im MuseumDer 1. Vorsitzende, Herr Kügeler, gab uns Einblicke in alte Kommunikationstechniken, wie Telegrafie und Rundfunk. Viel erfuhren wir über die Schallplatten- und Kassettenproduktion vergangener Tage. Es gab sogar eine Schallplattenüberspielungsmaschine. Alles Relikte aus einer Zeit, in der analoge Speichermedien noch reißenden Absatz fanden. Wir bestaunten auch Telefone aus Großmutters Zeiten, Radiooldtimer, Röhren, Vermittlungstechnik, Fernseher, Tonbandgeräte, Funktechnik, Fernschreiber sowie verschiedene Morsegeräte.

Die 1 ½ stündige Führung verging wie im Fluge und regte zu vielen Gesprächen an. Diese wurden im Bauerncafé bei Kaffee und Kuchen fortgesetzt.

Teilnehmer der Veranstaltung

 

 

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