Am 29. August 2015 lud der Heimat- und Geschichtsverein Quelle zu einer Fahrt zur „Wewelsburg“ ein.
Per Bus ging es bei herrlichem Wetter ins Paderborner Land, wo uns schon von weitem die imposante Dreiecksburg hoch über dem Tal der Alme begrüßte.
Hier wurde über vier Jahrhunderte hinweg Geschichte geschrieben.Im Jahr 1123 von Graf Friedrich von Arnsberg errichtet, wurde die Burg von 1603 bis 1609 vom Paderborner Fürstenbischof Dietrich von Fürstenberg als Schloss im Stil der Weserrenaissance ausgebaut. Bis Ende des 18. Jahrhunderts diente sie als Nebenresidenz der Fürstbischöfe. 1802 fiel die Burg in preußischen Besitz und 1925 wurde der Kreis Büren Eigentümer, der sie als Kulturzentrum nutzte.
Die Jahre von 1934 bis 1945 waren die dunkelste Epoche der Anlage. Die Burg weckte das Interesse  Heinrich Himmlers und war ab 1934 an die SS vermietet. Es begannen umfangreiche Baumaßnahmen, um den Ort nach den Wünschen Himmlers zu einem Schulungszentrum für seine Schutzstaffel SS umzugestalten. Eigens für die Bautätigkeiten wurde ein Gefangenenlager errichtet, aus dem später das Konzentrationslager Niederhagen hervorging. 1285 Menschen fanden hier bis zum Jahr 1945 den Tod. Kurz vor Kriegsende, im März 1945, befahl Himmler die  Sprengung der Burganlage und der angrenzenden Verwaltungsgebäude. Die Wewelsburg  brannte dabei vollständig aus. Es war nicht das erste Mal in ihrer Geschichte, dass die Wewelsburg zerstört wurde.
Nach dem Krieg wurde sie auch dieses Mal wieder aufgebaut und ist in ihrer einzigartigen dreieckigen Bauweise wieder das, was sie vor dem Krieg war: Museum, Jugendherberge und Kulturzentrum. Sie berichtet heute eindrucksvoll von ihrer Geschichte  - der des Fürstenbistums und der des Nazi-Terrors.
Unsere Gruppe wurde von zwei ausgebildeten Historikern durch die Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ geführt. Im mächtigen Nordturm der Burg besichtigten wir die Gruft und den sogenannten Obergruppenführer-Saal, eine Kultstätte der SS. Dann ging es hinüber zum Wachgebäude, wo im Untergeschoss über 1.000 Exponate in Vitrinen und Schubladen zu sehen waren, sowie ein alter Weinkeller der SS. Die Ausstellung bettet die Geschichte der lokalen SS-Aktivitäten und des hiesigen Konzentrationslagers in eine überregionale Gesamtdarstellung der SS gekonnt ein.
Alle waren beeindruckt und diskutierten anschließend noch angeregt bei Kaffee und Kuchen im Burgcafé.Ein gelungener und informativer Ausflug nahm sein Ende, und der Neumann-Bus brachte uns wieder wohlbehalten nach Quelle zurück.

 

Teilnehmer der Fahrt