Am 22. Oktober hatte der Heimat- und Geschichtsverein zu einer Fahrt nach Paderborn eingeladen. Sehr viele Interessierte meldeten sich und so starteten wir mit 40 Personen vom Brackweder Bahnhof Richtung Paderborn. Nach einigen Regentagen war es zum Glück und wider Erwarten trocken. Der ein oder die andere stellte nur fest, dass Handschuhe doch sinnvoll gewesen wären.
Vom Bahnhof Paderborn-Kasseler Tor ging es Richtung Innenstadt. Schon diese erste Strecke vermittelte uns einen Eindruck von der Schönheit Paderborns. Aufgeteilt in zwei Gruppen a 20 Teilnehmer erkundeten wir vom Rathaus aus, das im Stil der Weserrenaissance erbaut wurde, die Sehenswürdigkeiten Paderborns.

Der Name Paderborn setzt sich zusammen aus Pader = der Fluss, an dem die Stadt liegt und Born = einer früheren Bezeichnung für Quelle. (Einige Queller aus unserer Gruppe überlegten, ob sie nun Borner wären.) Die Stadt entstand im Quellgebiet der Pader, die mit 4 km Länge der kürzeste Fluss Deutschlands ist.

Unsere Stadtführerinnen führten uns zum Theodorianum, heute noch immer ein Gymnasium. Hier gründeten die Jesuiten eine Universität, die bis zu ihrer Auflösung 1818 die älteste Universität Westfalens war. Friedrich Spee, dessen Denkmal wir sahen, lehrte hier Anfang des 17. Jahrhunderts. Er kämpfte gegen den Hexenwahn und wir verdanken ihm einige noch heute gesungene Kirchenlieder wie  O Heiland, reiß die Himmel auf  oder  Zu Bethlehem geboren. In der Marktkirche bewunderten wir den Barockaltar, der im 2. Weltkrieg vollständig zerstört wurde und den wir, nun wieder hergestellt, in goldener Pracht bewundern konnten.

Der Dom stand natürlich im Mittelpunkt unserer Besichtigungen. Er ist drei Heiligen geweiht: Maria, Kilian und Liborius von Le Mans. Das Liborifest wird heute noch gefeiert und zu Le Mans besteht immer noch eine Städtepartnerschaft. Der Hasen und der Löffel drei, und doch hat jeder Hase zwei. Auch das berühmte Hasenfenster sahen wir und rätselten wie viele Menschen vor uns, was genau es uns sagen soll.

Wir erfuhren viel über den mittelalterlichen Brandschutz und sahen die letzten Kumpen, die das Wasser speicherten, lernten die Pfauensage kennen und wussten nun, wieso wir überall Pfauenbildern begegneten. Wir sahen einige der vielen Paderquellen und besuchten die Bartholomäuskapelle, die als ältester Hallenkirchbau nördlich der Alpen gilt.

Beim anschließenden Kaffeetrinken stellten viele Teilnehmer fest, wir fahren noch einmal nach Paderborn.