Altstadtbesichtigung in Osnabrück mit dem Heimat- u. Geschichtsverein Quelle e.V. - mit einer Ergänzung von "Mecki"

Am 29. April 2017 trafen sich um 12 Uhr am Bahnhof "Kupferheide" 29 Mitglieder des HGV Quelle und 11 Interessierte zur Fahrt mit dem "Haller Willem" nach Osnabrück .

In Osnabrück angekommen teilte sich die Gruppe und jede/jeder ging mit einem / einer kompetenten Stadtführer/in auf Entdeckungstour. Eingestimmt auf die  Stationen des Rundgangs machten wir uns zuerst auf den Weg zur Johanneskirche.

Neben den architektonischen Besonderheiten wurde unsere Aufmerksamkeit auf eine Litfaßsäule  gelenkt.
Was aussieht wie ein historisches Gemäuer beherbergt die Abluftanlage der darunter liegenden Toilette. Auf den Kacheln der Litfaßsäule sind Bilder, aus denen Sprichworte abgeleitet werden können. Folgender Text krönt die Säule: Der Tod frisst alle Menschenkind’, fragt nicht wes Stand und Ehr’ sie sind. Der Tod fragt nicht nach Zeit, würgt alt’ und junge Leut’“. Das Ganze sollte entsprechend des Standortes –direkt vor der Kirche -  ein Mahnmal für die Menschen darstellen.

Weiter ging es zum Schloss, das Erzbischof Ernst August I. von 1667 bis 1673 errichten ließ. Äußerlich recht schmucklos zeigt sich der barocke Stil vor allem an den Fenstergiebeln, die mit Figurenköpfe geschmückt sind. An der Seite des Schlosses wurde wir auf den Kopf von Mecki (nicht Mickey Maus) hingewiesen.  Verständlich, dass dazu viele Fantasien aufkamen. Auffällig am Gebäude ist, dass die Fenster der einzelnen Etagen sich von der Höhe deutlich unterscheiden, was dem Status der Bewohner entsprach. Beispielsweise bewohnte die Fürstenfamilie die 3. Etage mit den höchsten Fenstern, während das Gesinde in der 4. Etage mit den geringsten Fensterhöhe untergebracht war.  
Heute beherbergt das Schloß die Fakultät für Musik und evang. Theologie der Universität Osnabrück.

An der spätgotischen ev.luth. St. Katharinenkirche vorbei mit dem 103 Meter hohen Turm und dem Ledenhof (ein Historisches Gebäude der Stadt), führte uns der Weg schließlich in die Altstadt von Osnabrück.

Das historische Rathaus der Stadt Osnabrück wurde zwischen 1487 und 1512 im spätgotischen Stil erbaut. Es ist eines der wesentlichen Wahrzeichen und prägenden Gebäude der Stadt Osnabrück und wird bis heute als Rathausgebäude genutzt. Im Sitzungssaal des Rathauses erfuhren wir Details zum westfälischen Frieden, der in Osnabrück und Münster mit dem Friedensvertrag endete und auch das Ende des 30jährigen Krieges besiegelte.  

Kaffee und eine verführerische Kuchenauswahl lockte uns dann in das Cafe LÄER, welches extra für uns die obere Etage an diesem Nachmittag geöffnet hielt. Aufgewärmt und gestärkt  nutzten dann die meisten Teilnehmer/innen die verbleibende Zeit bis zum Aufbruch für einen kleinen Bummel durch die Osnabrücker Altstadt.

Vor dem Bahnhof bestaunten wir noch die 2 gegeneinander geneigten Stahltrommeln, die sich im gegenläufigen Sinn drehen. Die „Battle Drums“  erinnern an die Varusschlacht im Osnabrücker Raum vor 2000 Jahren.  Auf der einen Trommel sind Krieger in verschiedenen Kampfgebärden zu sehen, auf der anderen sind nur Pfeile und Lanzen zu sehen.  Da die Trommeln bei Dunkelheit innen ausgeleuchtet werden, werfen die sich drehenden Trommeln die Schatten von Krieger sowie Pfeilen und Lanzen auf das Straßenplaster und es entsteht der Eindruck einer kriegerischen Auseinandersetzung. Diesen Effekt wollten wir allerdings nicht mehr abwarten. Voller imposanter Eindrücke bestiegen wir den Zug zurück nach Bielefeld. Ein absolut gelungener Tag!

Unser Dank gilt Herrn Leimkuhl für die perfekte Organisation und den Stadtführern für ihre engagierte und detaillierte Informationen.


Hallo lieber Heimat- und Geschichtsverein Quelle,
insbesondere liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Halbtagesfahrt nach Osnabrück,

mit großem Interesse habe ich den anschaulichen Bericht über eure Fahrt in die Hasestadt auf eurer Homepage gelesen. Es freut mich, dass es euch in der Stadt des Westfälischen Friedens gut gefallen hat und ihr am Abend – wie ihr schreibt – „voller imposanter Eindrücke“ nach Hause zurückgekehrt seid. Ich war aber überrascht, als ich davon las, dass sich der Kopf von Micky Mouse am Schloss befinde. Dies ist eine Verwechselung, wie sie allerdings nur zu leicht geschehen kann, denn meine Freundin Micky Mouse, mit der ich ja auch verwandtschaftlich durch die große Familie der Comic-Figuren verbunden bin, ist ja viel berühmter als ich. Und das ist der Grund, warum ich diese Zeilen schreibe. Ich muss aufpassen, dass ich gegenüber der vielen Millionen Menschen weltweit bekannten Micky Mouse nicht in Vergessenheit gerate, kennen mich doch im Wesentlichen nur die Leserinnen und Leser der HÖR ZU. Nicht Micky Mouse hat einen, wie ich meine, so ehrenvollen Platz am Osnabrücker Schloss erhalten, sondern ich, der kleine Mecki, schaue von einem Fenster des immer noch prachtvollen Barockbaues den zahlreichen im Schlosspark sich ausruhenden Studenten und den vorbeischlendernden Touristen zu. Ich hoffe, ihr habt Verständnis dafür, dass ich mich noch einmal in Erinnerung bringen möchte, denn schließlich muss ich mich ja gegenüber meiner weltberühmten Freundin Micky Mouse behaupten. Aber letztendlich bin ich doch zuversichtlich, dass ihr mich im Gedächtnis behalten werdet, nicht zuletzt wegen des schönen Fotos von mir in der Fotogalerie eurer Homepage.

Vielleicht sehen wir uns ja einmal wieder, was mich sehr freuen würde, und dann werdet ihr, wenn ihr vor dem Schloss steht und zu mir mit Empathie und viel Phantasie hinaufschaut, beobachten können, wie ich euch freundlich zuzwinkere.

Es grüßt euch
euer Mecki vom Fenster des Osnabrücker Schlosses