Unsere Heimatstadt Bielefeld leidet nicht gerade darunter in Deutschland zu bekannt zu sein, eher im Gegenteil glauben viele, dass es uns gar nicht gibt. Das aber Stadthagen als eine Perle der Weserrenaissance gilt war den meisten Quellern sicher nicht bekannt. Für diejenigen, die an der Halbtagesfahrt des Heimat- und Geschichtsvereins teilnahmen, hat sich das geändert.

Da staunten die meisten nicht schlecht als sie den von alten Häusern umstandenen Marktplatz betraten. Gebäude im Fachwerkstil wechselten sich ab mit Bauten aus der Renaissance. Ein Schmuckstück von Rathaus und ein gemütlicher Markt. Die Glocken der nahen Kirche läuteten und die Teilnehmer konnten noch den Auszug eines adeligen Hochzeitspaares und seiner eleganten Begleiter in Frack und gestreiften Beinkleidern bewundern. Die Damen trugen zu Highheels natürlich Ascot Hüte.

Ja und dann der Stadtrundgang mit Stadtführerinnen in Schaumburger Tracht: ein Hingucker. Aber nicht nur die Damen, auch die Amtspforte, das Schloss mit Park, viele historische Gebäude und eine interessant vorgetragene Stadtgeschichte, fesselten die Besucher.

Der Rundgang endete mit einem absoluten Höhepunkt. Angebaut an der St. Martini Kirche befindet sich das Fürstenmausoleum, erbaut vom Fürsten Ernst von Holstein-Schaumburg. Dort unter einem gewaltigen Monument ruhen er und seine Gattin Hedwig von Hessen-Kassel. Natürlich wurden auch nachfolgende Generationen hier bestattet. Das Grab- und Trauermonument ist ein Werk des holländischen Künstlers Andriaen de Vries und zeigt, in Messing gegossen antike Figuren. Das Werk wiegt über 16000 kg. Über eine gewaltige Kuppel fällt das Tageslicht in den Raum und sorgt dafür, dass auch die Deckengemälde bewundert werden können. Das Mausoleum wurde den Besuchern durch einen sachkundigen Fachmann erklärt.

 

Beim gemütlichen Kaffeetrinken im Ratskeller gaben die Stadtführerinnen einen Überblick über die Trachten des Schaumburger Landes zeigten an Mustern Handschuhe, Stulpen und Tücher und erzählten Geschichten aus der alten Zeit. So verging die Zeit im Fluge und begeistert von den Erlebnissen trat die Ausflugsgesellschaft die Rückreise nach Quelle an.