Hildesheim, die Queller kommen! Noch drei Tage vor der Fahrt wirkte es so, als könnten nicht alle Angemeldeten nach Hildesheim mitfahren. Doch die vom Wetterbericht angekündigten und am Fahrttag auch erreichten 38-40 Grad bei wolkenlosem Himmel veranlasste dann doch etliche Mitbürger, auf die Fahrt zu verzichten, so dass nur 35 Personen in Hildesheim einfuhren. Die zwei Touristenführerinnen, Frau Jander und Frau Reese, empfingen uns am Parkplatz Dammstraße, und schon ging´ s hinüber zum ersten Höhepunkt, dem UNESCO - Weltkulturerbe Hildesheimer Dom. Zwei Gruppen, die den Tag über beisammen blieben, wurden gebildet; gelegentlich begegnete man sich wieder. Die Domführung zeigte uns den inneren Aufbau des Kirchenschiffs und im Besonderen die große Bronzetür des Bischofs Bernward von 1015, die in einem Stück gegossen ist und von oben nach unten links acht Bildmotive aus dem Alten Testament und rechts acht Ansichten aus dem Neuen Testament zeigt, die einander zugeordnet sind. Jeder der beiden Türflügel ist 4,72 m hoch, 1,12 m breit und 2000 kg schwer. Sie war als eine Art Bilderbibel gedacht, aus der das Volk die wichtigsten Heilstatsachen ersehen konnte. Andere wichtige Schätze des Domes, die wir sahen, sind die Krypta, die Christussäule und die Taufkapelle, um nur einige zu nennen. Natürlich durften wir am Ende der Domführung auch den berühmten tausendjährigen Rosenstock bewundern.
Nach einer knappen Stunde ging es quer durch die Innenstadt zur St. Michael-Kirche, dem zweiten Weltkulturerbe-Bau in Hildesheim. Wir bekamen den Innenraum mit den Bernwardinischen Säulen (etwa um 1000) und dem romanischen Deckenbild von etwa 1200 zu sehen und von den Führerinnen erklärt. Anschließend brachten uns die Damen zurück ins Zentrum Hildesheims, wo uns der Marktplatz mit den umliegenden Gebäuden wie dem Knochenhaueramtshaus und dem Rathaus anschaulich beschrieben wurde. Leider gab es an dem Wochenende ein Bierfest in der Stadt, so dass die Buden für Essen und Trinken den Fotografen unter uns manchmal die gute Sicht auf die wunderbaren Objekte der Innenstadt nahmen. Für´ s Mittagessen dagegen waren die Buden optimal, zumal wir draußen an den vielen Tischgarnituren sitzen und speisen und trinken konnten – bei 38 Grad im Schatten nahmen fast alle diese Möglichkeit dankend an. Nach zwei Stunden Mittagspause ging´ s weiter zu einer Führung durch die ursprüngliche Neustadt, vorbei an der Godehardkirche und der Andreaskirche hinein in das frühere Judenviertel. Obwohl Hildesheim im Zweiten Weltkrieg stark zerstört wurde, waren einzelne Straßenzüge noch (fast) original aus der Vorkriegszeit stehen geblieben. Besonders in der Innenstadt dagegen waren sehr viele Gebäude in mühevoller Kleinarbeit restauriert worden und zum Teil erst seit der Jahrtausendwende wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. |
Am Ende der Führung wurden wir von Frau Jander und Frau Reese zum Cafe „Die Insel“ geleitet, wo uns wohlverdienter Kaffee und ein Stück Kuchen erwarteten; manch ein Mitfahrer hätte gern etwas Kühles zu sich genommen, aber „bestellt ist bestellt“. Unser Neumann-Bus wartete nur um die Ecke an der Dammstraße und brachte uns genau so zügig wieder nach Quelle, wie er uns am Morgen nach Hildesheim geholt hatte.