Wer ins bekannte Internet Lexikon „Warburg“ eintippt bekommt eine relativ nüchterne Antwort: Warburg ist eine Stadt im Kreis Höxter im Osten des deutschen Landes Nordrhein-Westfalen. Sie ist ein Mittelzentrum und mit rund 24.000 Einwohnern die größte Stadt der Warburger Börde. Wer weiterliest und, wenn das Interesse geweckt ist, auch noch hinfährt, erlebt eine Stadt mit zwei historischen Kernen die 1010 erstmals urkundlich erwähnt wurde.

So erging es den 44 Teilnehmern des Heimat- und Geschichtsverein Quelle e.V. am 30. August anlässlich der Halbtagesfahrt eben dorthin. Gewaltige, gut erhaltene Wehrmauern beeindruckten genauso wie Türme und Tore und Rathäuser. Deutlich erkennbar, schon durch die topografische Lage, sind Alt- und Neustadt, die erstere um etliche Stufen tiefer und nah an der Diemel, die zweite auf einem Hügel. Im Mittelalter, der westfälischen Hanse zugehörig, waren beide Städte selbständig mit Verwaltung, Rathaus und Kirche. Erst im Jahre 1436 schlossen sie sich zusammen. Die historischen Gebäude aus dieser Zeit sind bis heute wohlerhalten, sie haben beide Weltkriege unbeschadet überstanden. Uns diese Bauwerke und die dazugehörige Geschichte der Stadt nahezubringen hatten sich die beiden Stadtführer Frau Schäfer  und Herr Bickmann  von Warburg Touristik auf die Fahne geschrieben. Alle Teilnehmer bestätigten: es ist in hervorragender Weise gelungen. Schon die Aufteilung der Teilnehmer in zwei Gruppen zeugte von Geschick und Einfühlungsvermögen. Dem sehr heißen Nachmittag geschuldet, konnte man sich dafür entscheiden nur die Neustadt zu begehen, was ohne viel Treppensteigen möglich war, oder durch beide Stadtteile zu wandern, was bei einem Höhenunterschied von ca. 80 Metern schon Durchhaltevermögen erforderte. Die entscheidenden Gebäude und Plätze wie, Neustadtkirche, Rathaus zwischen den Städten, die Hirsch- Apotheke von 1452, das Gymnasium Marianum und der Sackturm konnten von allen Teilnehmern angesehen werden. Wer die Treppen nicht scheute erfreute sich noch am Rondell mit historischer Kanone, dem Altstadtrathaus am Markt und der Altstadtkirche aus dem 13. Jahrhundert. Die engen Gassen mit aneinandergeschmiegten Gebäuden an steilen Treppen erfreuten das Auge immer wieder und oft fiel der Blick auf den in der Ferne aufragenden Desenberg, einem erloschenen Vulkan, dessen Höhe die Desenburg krönt. Um die Marktplätze gab es eine Reihe prächtiger Bürger- und Handelshäuser, wie das Volswethaus, der Mönchshof, das Corvinushaus, Glockengießerhaus und Arnoldihaus zu bewundern. Herrliche Gebäude teils in Fachwerk aber auch im Stil der Weserrenaissance. Auch über das Leben und Treiben, Handwerk und Handel in Warburg wurden die Gruppen umfassend informiert. 

Trotz steigender Temperaturen vergingen die 2 Stunden der Führung wie im Fluge. Dennoch atmete so mancher Teilnehmer auf, als das Ziel Café Blome am Rathaus zwischen den Städten erreicht war. Hier galt es durchzuatmen, um bei einer Tasse Kaffee und verführerischem Tortengebäck das Erlebte Revue passieren zu lassen. Mit einem herzlichen Dankeschön wurden die überaus kompetenten Stadtführer verabschiedet. Im frisch temperierten Neumann – Bus ging es heim nach Quelle. Das Fazit aller Teilnehmer: Warburg ist mehr als nur ein Ort zwischen Paderborn und Kassel an dem man oft einfach nur vorbeifuhr, ihn sich anzusehen lohnt sich.