Am Totensonntag 2021 hatte der Heimat- und Geschichtsverein Quelle (HGV) nachmittags um 15:00 Uhr eine ökumenische Feierstunde im Freien neben der Friedhofskapelle auf coronamäßig sortierten Polsterstühlen unter Sonnenschirmen als Regenschutz organisiert. Der Posaunenchor der ev. Johannesgemeinde Quelle stimmte die Besucher mit seinen Klängen auf die nachfolgende Feierstunde im Kalten ein.
Dr. Volker Hausmann begrüßte im Namen des HGV die etwa 100 Gäste und skizzierte die Entwicklung dieses kommunalen Friedhofes, der ab 1921 den Queller Bürgern den weiten umständlichen Weg zu einem der konfessionellen Friedhöfe in Brackwede oder zum Sennefriedhof ersparte. Die genaue Historie dazu kann man im Queller Blatt aus Juni 2021 (z. B. im Internet auf der Homepage des HGV) nachlesen. Vor einigen Jahren sorgte eine Unterschriftensammlung des HGV in Zusammenarbeit mit den kommunalpolitischen Vertretern dafür, dass das auch weiter so bleiben kann, obwohl die sich ändernden Bestattungsbräuche von Erd- zum Urnengrab viele Freiflächen auch auf dem Queller Friedhof verursachen, die trotzdem gepflegt werden müssen und damit Kosten verursachen. Aber auch die vielen neu Zugezogenen sollen ihre Toten hier bestatten und deren Gräber besuchen können.
Bezirksbürgermeister Jesco von Kuczkowski freute sich in seinem Grußwort angesichts der vielen Besucher und der ökumenischen Ausrichtung der Feierstunde, dass der Queller Friedhof doch ganz offensichtlich mitten im Ort sei und wünschte ihm noch weitere hundert Jahre Nutzung in Eintracht.
Silke Kroll vom Umweltbetrieb der Stadt Bielefeld für Stadtgrün und Friedhöfe verwies ebenfalls darauf, dass der Queller Friedhof ein lebendiger Ort sei und berichtete darüber, dass sich ihr Amt auch auf die sich verändernden Wünsche der Menschen in Quelle einstelle. Es sei gut, wenn sich viele Mitbürger hier treffen, erholen, spazierengehen und auch Gräber besuchen können.
Die beiden Pfarrer Matthias Dreier von der ev. Johanneskirchengemeinde Quelle und Joachim Köhler von der kath. Pfarrei St. Elisabeth sowie Jörg Diekmann als stellvertretender Leiter der Neuapostolischen Gemeinde Quelle/Steinhagen hatten sich Ende und Anfang des Lebens sowie die österliche Botschaft mit dem Versprechen der Wiederauferstehung zum Thema ihrer Kurzpredigten genommen und zogen damit alle Zuhörer in ihren Bann. Sie freuen sich, den Queller „Gottesacker“ auch weiter betreuen zu können.
Eine Chorauswahl der Neuapostolischen Gemeinde brachte mit zwei mehrstimmigen Liedern die christliche Freude über die Geborgenheit in Christus auch im Tode zum Ausdruck. Jeder, der jemals in einem Chor gesungen oder einem Chor zugehört hat, war sich der herausragenden Qualität der Stimmen dieser zahlenmäßig kleinen Chorgruppe (im Freien!) bewusst. Schade, dass ein Applaus nicht zum Anlass passte.
Vaterunser und Ausgangssegen beendeten die Feierstunde bei Sonnenschein und ohne Regen.
Die Rede von Dr. Volker Hausmann zum Nachlesen.
Weitee Bilder zu der Feierstunde können Sie sich in der Fotogalerie anschauen.