Am 19. Februar hatte der Heimat- und Geschichtsverein Quelle zur ersten Veranstaltung nach längerer coronabedingter Pause eingeladen. Das Ziel war unsere Nachbargemeinde Steinhagen und hier das Historische Museum.
14 Interessierte machten sich auf den Weg und wurden im Museum von dem 1. Vorsitzenden Erhard Glösenkamp und von Rosi und Wolfgang Nölle empfangen. Coronabedingt wurden zwei Gruppen gebildet, eine Gruppe begann mit der Führung durch das Museum, die andere Gruppe erkundete zuerst unter der fachkundigen Führung von Rosi Nölle Steinhagen.
Bis 1990 wurde in Steinhagen noch der legendäre Steinhäger, ein Wacholderschnaps, gebrannt. Wir wurden in die Welt des Schnapsbrennens eingeführt und sahen viele alte originale Exponate, wie Destillations- und Abfüllanlagen, sowie Etikettier- und Verschlussmaschinen. Auch eine Vorrichtung zum Schwarzbrennen, die natürlich nicht mehr benutzt wird, konnte besichtigt werden. Viel erfuhren wir über die Geschichte der verschiedenen Schnapsbrennereien. König und Schlichte, allen bekannt, waren hier die größten. Die Vielzahl der Brennereien erstaunte und wurde auf einer Tafel graphisch dargestellt.
Großen Anklang fand bei den Teilnehmern eine weitere Abteilung des Museums. Die alte Steinhagener Apotheke, ein altes Ladengeschäft von Tante Paula und ein Klassenzimmer wurden originalgetreu aufgebaut und bestaunt.
Wechselseitig stellte Rosi Nölle den beiden Gruppen Steinhagen vor. Natürlich besuchen viele QuellerInnen Steinhagen, meist mit dem Fahrrad, aber wirft man einen Blick in die Kirche oder spaziert durch den sehr schön angelegten Park in der Nähe der Ortsmitte? Wir erfuhren, dass die Dorfkirche schon 1346 fertiggestellt und 1901 erweitert wurde, die Reformation erreichte Steinhagen 1595. Die Hingucker im Innenraum sind der Flügelaltar und der Taufstein. Ein bemerkenswertes Mosaik ziert den Haupteingang der Dorfkirche.
Gemeinsam wurde zum Abschluss der Veranstaltung eine Verkostung der Spirituosen angeboten, die der Historische Verein nach alten Rezepten in Eigenregie brennt und abfüllt, und die käuflich erworben werden können. Walnuss-, Marillen- und Himbeerlikör, verschiedene Sorten Gin und natürlich der Original Steinhäger konnten probiert und gekauft werden. Bei dem großen Angebot konnte nicht alles probiert werden.
Das Historische Museum in Steinhagen hat jeden Donnerstag und Samstag in der Zeit von 15 bis 17 Uhr geöffnet, außerdem von April bis Oktober jeden 1. Sonntag im Monat. Ein Besuch in unserer Nachbarschaft lohnt sich.
Weitere Fotos von der Veranstaltung sind in der Fotogalerie hinterlegt.
Dies war die erste gemeinsame Veranstaltung der Heimatvereine im Bielefelder Süden. Die Heimatvereine Brackwede, Senne und Quelle haben zusammen einen Flyer herausgegeben, in dem alle Jahrestermine zusammengefasst sind. Die Vereine möchten Synergien schaffen und das Angebot erweitern. In Quelle liegen diese Flyer für 2022 in fast allen Geschäften aus.