Halbtagsfahrt des HGV nach Schieder-Schwalenberg und Brakel
Schieder, Schwalenberg, Brakel – hört sich ziemlich uninteressant und langweilig für Queller Bürger an. Wo liegt denn das? Gibt es da was zu sehen? Dennoch trafen sich am letzten Augusttag 32 Personen am Gemeinschaftshaus, um genau dorthin zu fahren und diese Fragen zu klären. Auch das große Morgengewitter hielt sie nicht davon ab – und anschließend gab es den ganzen Tag hinüber nur blauen Himmel und Sonnenschein.
Nach 70 Minuten erfolgte ein erstes Highlight: Schloss Schieder. Zwar konnten wir nur in den Schlosspark und die Umgebung – das Schloss selbst war geschlossen, das war bekannt – aber wir erhielten einen guten Einblick in ostwestfälische Schlösserpracht. Die Weiterfahrt nach Schwalenberg führte über Brakelsiek, dem Geburtsort unseres Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier (seine Mutter lebt noch dort), direkt zu „Josef“ Kirchhoff, unserem Stadtführer in Schwalenberg, einer Stadt im südöstlichen Lippe, die im 19./20. Jhd. als Künstlerkolonie bekannt war. Vom Treffpunkt aus ging es leicht bergan über eine Kopfsteinpflasterstraße hinein in die Altstadt, wo wir am Gänsebrunnen eine Einladung zum Brauerfest an diesem Tag erhielten, die wir aber ablehnen mussten. Über uns sahen wir die Ruine von Burg Schwalenberg, die für uns einfach zu schwierig zu erreichen war.
Erste Haltepunkte auf der Tour durch die Stadt waren die Städtische Galerie und das historische Rathaus, beides Besonderheiten in dieser Fachwerkstadt. Josef erklärte den Aufbau der Gebäude, die Bilder und Inschriften und beantwortete die Fragen unserer Mitfahrer. Nachdem er das Äußere besprochen hatte, ließ er uns in das Rathaus hinein, wo in den Ratssälen Bilder aus der Zeit der Schwalenberger Maler hingen und erklärt werden wollten. Anschließend ging es über die Brauergildestraße Richtung Kirche, in diese hinein und dann im großen Bogen zum Marktplatz mit dem Marktbrunnen und schließlich zurück zu unserem Bus. Dort war gerade ein Leierkastenmann angekommen, der uns zum Abschied ein Lied vorspielte.
Eine halbe Stunde später trafen wir in Brakel im westlichen Kreis Höxter ein. Wir verfranzten uns auf der Suche nach dem Busparkplatz im Gewirr der schmalen Gassen und mussten unserem Fahrer Hilfestellung beim Rückwärtsmanövrieren leisten. Unsere beiden Stadtführer, die Herren Jochmaring und Kleibrink, hatten auf unsere leicht verspätete Gruppe gewartet, teilten die Gruppe untereinander auf und zeigten uns dann die Schönheiten und Sehenswürdigkeiten der Stadt Brakel. Schwerpunkte der Führung waren die Schlaunkirche (Erstlingswerk des damals 20jährigen Baumeisters Johann Conrad Schlaun), die große Stadtkirche, dem heiligen Martin geweiht, und natürlich den Markt der Stadt mit dem Rathaus. Es war schade, dass wir die Führung abkürzen mussten, um rechtzeitig beim Schloss Rheder zu erscheinen (8 km südlich der Braker Innenstadt). Dort hatte man für uns bereits gedeckt, und bei Kaffee und Kuchen klang der Nachmittag im Garten von Schloss Rheder bei strahlendem Sonnenschein aus. 70 Minuten später lieferte unser ausgezeichnete Busfahrer, Herr Wenzel, uns am Gemeinschaftshaus Quelle wieder ab.