Büren beschauliche Stadt mit großer Geschichte
Wenn bei uns der Name Büren fiel, dachten wir bisher an einen kleinen, ländlichen Ort irgendwo in der Pampa bei Paderborn. Dem einen oder anderen war der Name auf den Straßenschildern bei einer Fahrt zum Flughafen Paderborn-Lippstadt vor Augen gekommen, wenn er sich ein paar Tage auf "Malle" gönnen wollte. Genau dieses Vorurteil zu ändern hat Dieter Schulz eine Fahrt direkt nach Büren organisiert. Seit dem 14. Juni 2025 haben die Teilnehmer dieses Ausflugs ganz andere Erinnerungen an die ehemalige Kreisstadt. Als der Bus bei herrlichem Wetter die Autobahn 33 bei Paderborn verließ, um sich durch das Paderborner Land dem Ziel zu nähern, wurde es natürlich schon grüner, ländlicher und beschaulicher, aber von Pampa keine Rede. Neben landwirtschaftlichen Betrieben jede Menge von Gewerbe-, Handwerks und Industriebetrieben. Überall Hinweise auf besondere Kirchen und Klöster und andere touristische Ziele. Büren selbst präsentierte sich schon aus dem Bus als schmucke Kleinstadt mit kleinen Gässchen und vielen Fachwerkhäusern.
Zunächst stand die Besichtigung der Jesuitenkirche auf dem Programm. Die überaus freundliche und sehr kompetente Stadtführerin klärte uns auf dem Weg zur Kirche darüber auf, dass der Adelige Moritz von Büren in seinem Testament 1640 verfügt sein ganzes Vermögen dem Jesuitenorden zu vermachen mit der Auflage ein Studienhaus und eine Kirche in Büren zu bauen. Durch verschiedene Ereignisse kam es allerdings erst im Jahre 1717 zur Grundsteinlegung. Schließlich wurde Kirche, im spätbarocken Stil erbaut,1771 der Maria Immaculata geweiht. Da der Jesuitenorden 1773 aufgelöst wurde, verwaltet eine Stiftung bis heute den gesamten Nachlass des Moritz von Büren. Dazu gehört auch das Jesuitenkolleg, ein gewaltiges im Barockstil errichtetes Gebäude neben der Kirche. Heute katholische Privatschule in freier Trägerschaft als Gymnasium geführt. Beides imposante Gebäude mit hochinteressanten Details und ungewöhnlicher Geschichte.
Nach einer Mittagspause stand die Besichtigung von zwei Mühlen im Bereich der Almeaue auf dem Programm. Bei der Rohrmühle handelt es sich um eine der letzten Exemplare dieser Art in Europa. Um die Stadt mit Wasser zu versorgen kamen die Stadtherren am Anfang des 16. Jahrhundert auf die Idee, eine Wasserleitung von vorbeifließenden Alme in die Stadt zu legen. Für die Leitung wurden Bäume gefällt. Die Stämme wurden mit einem Bohrer ausgehöhlt und zusammengeschoben. Ebendieser Bohrer wurde durch Wasserkraft über ein Wasserrad angetrieben. Eine zweite Mühle, direkt daneben errichtete die Stadt zur Erzeugung von Steinmehl, dass besonders zur Farbherstellung benötigt wurde. Beide Mühlen sind originalgetreu restauriert und betriebsbereit. Der Heimatverein Büren sorgt sich um den Erhalt dieser Mühlen und bietet regelmäßige Führungen bei denen die Bohr- und Mahlvorgänge anschaulich erklärt und demonstriert werden. Alles in allem eine überaus hochinteressante Veranstaltung mit vorzüglicher Organisation. Der Dank der Teilnehmer galt den Stadt- und Mühlenführern und unserem Organisator.