„In kleinen elenden Gemächern von Rauch geschwärzt, ohne Hausrath und irgend welche Zeichen eines Besitzes, der auf mehreres als das bloße nackte Leben hindeutet, erblickt man einen Kreis blasser Menschen…am Spinnrad sitzen…“ Bitter, C. H. (1853)
Auch wenn die wirtschaftliche Krise, hervorgerufen durch die Mechanisierung der Spinnereien und Webereien in England und Belgien, die Leinenweber und -spinner im Bielefelder Raum nicht so stark traf wie in anderen Gegenden, war doch klar, dass das handwerkliche System von eigenständig wirtschaftenden Spinnern und Webern keine Zukunft mehr hatte.
So entstanden in den 1850er Jahren zunächst die Spinnerei „Vorwärts“ (1851) und später die „Ravensberger Spinnerei“ (1857), die 1864 um eine mechanische Weberei ergänzt wurde. Beide wurden vor den Toren der Stadt gebaut.
In der Folge stieg die Bevölkerungszahl Bielefelds sprunghaft an. Auch bedurften die mechanischen Spinnereien Ersatzteile und neue Maschinen, die zur Gründung neuer Firmen, insbesondere im Maschinenbau, führten.
Damit begründeten auch die Arbeiter und Arbeiterinnen der mechanischen Spinnereien den Aufstieg Bielefelds zu einer bedeutenden Industriestadt. In der musealen Überlieferung Bielefelds ist die Arbeitswelt dieser Menschen leider nur bruchstückhaft überliefert.
Bocholt war im 19. Jahrhundert ein bedeutender Standort der Textilverarbeitung. In Bocholt ist die ehemalige Spinnerei Herding heute ein Museum. In der Nähe wurde eine Weberei aus originalen Bauteilen rekonstruiert. Beides zusammen bildet heute das LWL TextilWerk Bocholt.
Auf unserer Tagesfahrt werden wir Gelegenheit haben, beide Museumsteile im Rahmen einer Führung zu besichtigen. Zwischen den Führungen bietet eine Pause die Gelegenheit, sich am Aasee zu erholen oder eines der umliegenden Lokale aufzusuchen. Nach den Besichtigungen kehren wir mit einem Zwischenstopp am Aasee nach Bielefeld zurück
Bitte beachten Sie: Auf dieser Fahrt ist die Mittagsverpflegung nicht mit inbegriffen. Wir empfehlen die Mitnahme eines Lunchpaketes, da die umliegenden Pizzerien oder chinesischen Restaurants in einiger Entfernung zu dem Museum liegen.
Abfahrt ist um 07:30 Uhr am Gemeinschaftshaus, der Preis beträgt für Mitglieder 50,00 Euro, für Nichtmitglieder 55,00 Euro pro Person.